Archiv der Kategorie: 2020
“Freedom of Movement – is everybody’s right”
Vor gut einem Monat kamen wir in Bosnien an. Jetzt sind wir zurück, die europäische Grenze wie im Schlaf passiert, die so viele Menschen trennt zwischen Hoffnung und Gewalt, deren Überqueren so viel Leid bedeuten kann. Wir sind zurück in den sicheren vier Wänden, in der Wärme des hiesigen Wohnstandards. Jede*r empfand die Rückkehr etwas anders. Von Dankbarkeit in Frieden, Wärme, Freiheit und Sicherheit tagtäglich aufwachen zu dürfen bis hin zu dem Widerstand, die Eindrücke und Erzählungen nicht harmonisieren zu wollen mit der eigenen Erlebniswelt in Deutschland. Wir sind zurück, doch die unhaltbare Situation bleibt.
WeiterlesenErfahrungsberichte und Erzählabende
Im Laufe der folgenden Wochen und Monate wird es mehrere Veranstaltungen geben, bei denen wir von unseren Erfahrungen berichten werden. Diese finden im Sauerland (Warstein), im Rheinland (Köln) und eventuell auch im Wendland statt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Erster Termin: 16. Februar in Warstein
Zweiter Termin (Terminänderung!!!): 27. Februar im AZ in Köln
möglicherweise noch ab April im Wendland: aktuelle Infos dazu folgen…
Rückkehr
Seit einer knappen Woche sind wir wieder zurück. Ich kann nicht für alle sprechen, aber mein Ankommen ist nicht nur leicht. In den letzten Tagen in Bosnien habe ich vier Interwiews mit People on the move geführt. Die dabei entstandenen Aufnahmen habe ich mir gerade das erste Mal angehört. Auf einmal war alles wieder sehr nah und ich habe mich hilflos gefühlt. Hilfloser, als während der ganzen Zeit in Bosnien. Dort konnte ich zumindest ganz lokal etwas tun. Wohin mit der Wut, über diese rassistische Welt? Wohin mit der Geschichte Bosniens, die mich nachhaltig berührt hat.
WeiterlesenDie Absteigen der Gestrandeten von Kladuša
Hier in Velika Kladuša leben ca. 40.000 Menschen (2013). Dazu kommen momentan ca. 800 Menschen im Geflüchetencamp und etwa ebenso viele, die in der Stadt verteilt in besetzten leerstehenden Häusern, Bauruinen. Der Versuch, ein bisschen von der unglaublichen Situation und Stimmung einzufangen, in der hier hunderte Menschen, oft nicht besser als die Straßenhunde, vor den Toren Europas hausen – eigentlich nur auf der Durchreise.
WeiterlesenPuzzlestücke bosnischer Gegenwart
Kein Mensch ist illegal!
geschrieben von M. Müller:
Ich sitze in der Küche. Hier steht ein Holzofen. Es ist der einzige geheizte Raum im Haus. Es ist ein Kommen und Gehen. Seitdem ich gestern angekommen bin habe ich etwa 15 Menschen kennengelernt, die alle hier sind, weil sie das Schicksal der Menschen berührt, die aus unterschiedlichsten Gründen ihre Zuhause verlassen haben und sich nach Europa auf die Reise gemacht haben. Manche sind nur kurz hier, andere länger, einer schon zwei Jahre. Er wird nicht gehen bevor der letzte geflüchtete Mensch ein zuhause gefunden hat, sagt er.
Eine lange Fahrt, das Bangen beim Zoll und ein herzliches Willkommen in Bosnien
Die Fahrt dauert länger als gedacht. Wir fahren ruhig und irgendwas zwischen zügig und kriechend mit unserem Gespann über die Alpen und dürfen die Nacht im Wieserhoiserl verbringen. Danke!!
Schlaf war nach 14 Stunden Fahrt nötig und die Aussicht bezaubernd!
Los geht’s
In den frühen Morgenstunden werden noch die letzten Kisten, Schlafsäcke, Isomatten etc. verstaut und dann geht’s auch schon los. Wir sind aufgeregt und haben nun zwei Tage zu sechst in einem Auto vor uns – das wird kuschelig.
Erste-Hilfe-Kurs, Vorbereitungs- und Planungstreffen
Am Wochenende des dritten Advents haben wir uns zu einem intensiven Vorbereitungs- und Planungstreffen getroffen. Es gab einges zu besprechen und noch viele Aufgaben zu verteilen. Trotz einer gewissen Anspannung war die Stimmung sehr positiv. Die Gruppe hat enormes Durchhaltevermögen bewiesen und nimmt gleichzeitig Rücksicht auf die Bedürfnisse jedes/jeder Einzelnen.