Samstag, 9.4.2016
Wir haben wieder den ganzen Tag im Auto verbracht. Unterwegs gab es einen kleinen Moment Griechenland. Wir sind von der Autobahn abgefahren und haben in einem Restaurant am Meer zu Mittag gegessen. Nur GriechInnen und Katzen um uns herum. Nur eine griechische Speisekarte. Wind, Sonne, lecker, entspannend.
Im Parkhotel angekommen haben wir einen schönen Stellplatz für den Wohnwagen gefunden. Wir werden uns trauen, unsere Solaranlage auch unbeaufsichtigt Strom erzeugen zu lassen. Im Speisesaal der Lobby herrscht reges Treiben. Es wird diskutiert, Klavier gespielt, gelacht. Eine Gruppe bricht spät noch auf, Lebensmittel zu verteilen.
Der Arzt, mit dem wir verabredet waren gehört dazu. Vorher schildert er uns seine Erfahrungen. Manches klingt „unglaublich“. Nicht in dem Sinne, dass es Quatsch ist, sondern in dem Sinne, dass es überhaupt möglich ist. Flüchtende kommen ins Krankenhaus und kehren unbehandelt zurück, Mütter werden motiviert, die Ernährung ihrer Babys von Muttermilch auf Babynahrung umzustellen (an sich schon absurd genug), ohne ihnen die notwendige Hygiene zu ermöglichen, die bei Muttermilch aus der Brust immer gegeben ist. … Viel Input am Abend. Wir verabreden uns, morgen gemeinsam loszuziehen. Endlich Menschenkontakt, endlich praktische Arbeit. Nach einer Woche „Anreise“. Wir sind etwas angespannt und aufgeregt.